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Archiv | 16 jun. 2019

Herr der Ringe: Urlaubstipps für Mittelerde-Fans

Ungeschriebenes Gesetz: Fans von Bilbo Beutlin und Co. müssen ihren Urlaub in Neuseeland verbringen! Nirgendwo sonst findet man die grasgrünen Hügel vom Auenland. Oder den Wald, in dem sich die Hobbits vor dem Nazgûl versteckten. Oder die Stadt, in welcher der eine Ring wirklich geschmiedet wurde. Dabei geht es nicht nur darum, dass die meisten Drehorte in Neuseeland zu finden sind. Der Inselstaat selbst hat sich längst vollständig auf die Verfilmungen von Der Herr der Ringe und Der Hobbit eingerichtet! Das merkt man bereits bei den Sicherheitsvideos der Fluglinie Air New Zealand, das von sämtlichen Figuren aus Mittelerde präsentiert wird. Während Elben und Hobbits demonstrieren, wie wir die Schwimmweste anlegen, weist Gollum uns den Weg zu den Notausgängen. Ein zweites Video beinhaltet unter anderem Gastauftritte von Regisseur Peter Jackson und Frodo-Darsteller Elijah Wood. Zur Premiere von Der Hobbit: Eine unerwartete Reise nannte sich die neuseeländische Hauptstadt Wellington über mehrere Wochen sogar offiziell The Middle of Middle-Earth! Die Post veröffentlichte bereits Briefmarken zu Der Herr der Ringe, die Nationalbank legte mit einer speziellen Münzreihe nach. Und nach wie vor werden in ganz Neuseeland zig verschiedene Touren zu den Drehorten der Mittelerde-Filme angeboten.

Jetzt muss man nur noch wissen, wo genau man die unzähligen nostalgischen Orte findet. Damit ihr nicht versehentlich in Mordor landet, haben wir die wichtigsten Anlaufstellen für Fans herausgesucht.

Hobbit-Höhlen auf der Schafsfarm

„In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. Nicht in einem feuchten, schmutzigen Loch, wo es nach Moder riecht und Wurmzipfel von den Wänden herabhängen, und auch nicht in einer trockenen, kahlen Sandgrube ohne Tische und Stühle, wo man sich zum Essen hinsetzen könnte: nein, das Loch war eine Hobbithöhle, und das heißt, es war sehr komfortabel…”

Seit der ersten Veröffentlichung von Tolkiens Werk Der kleine Hobbit im Jahr 1937 (beziehungsweise in Deutschland 1957) ist viel passiert. Zwischenzeitlich wurde das Buch umbenannt in Der Hobbit oder Hin und zurück oder einfach nur in Der Hobbit. Außerdem haben die meisten von uns die wunderschönen Hobbit-Höhlen inzwischen gesehen. Und zwar in Peter Jacksons Filmen.

Man kann diese Höhlen aber auch persönlich besichtigen, nämlich auf der Schafsfarm der Familie Alexander! Hier wurden die Szenen im Auenland nicht nur gedreht, man beließ nach Abschluss der Hobbit-Trilogie sämtliche Hobbit-Höhlen im Originalzustand. Das heißt konkret: Die Schafsfarm wird ganz normal weiter bewirtschaftet, nur dass sich zwischen den grünen Hügeln rund vierzig Eingänge zu Halblingshöhlen befinden. Die Farm, auf der das Auenland-Dorf Hobbiton liegt, befindet sich in Matamata, in der hügeligen Region Waikato im Südosten von Auckland. Man muss sich also auf die Nordinsel von Neuseeland begeben, um Hobbiton zu besichtigen.

Wir meinen: Es lohnt sich, an einer entsprechenden Tour teilzunehmen! Neben den Höhlen bekommt man nämlich außerdem die Doppelbögen-Brücke aus Stein zu sehen, die alte Mühle und den riesigen Festbaum, unter dem Bilbo seinen Geburtstag feierte. Der Tour-Guide erzählt dabei allerlei interessante Details und Insider-Stories über die Errichtung der Filmkulissen – Fotografieren ist ausdrücklich erlaubt. Wenn sich die Tour nach etwa zwei Stunden dem Ende neigt, können sich Besucher im Gasthaus Green Dragon ein speziell gebrautes “Hobbit-Bier” genehmigen. Ein bisschen Gold sollte man jedoch in seinem Beutel haben, der Spaß kostet umgerechnet ca. siebzig Euro.

Wer eine Tour zu den Hobbithöhlen buchen möchte, kann das über die hauseigene Website tun. 

Mittelerde rund um Wellington

Die Auenland-Tour auf der Farm ist mit Sicherheit das bekannteste Urlaubsziel für Mittelerde-Fans. Doch auch um die neuseeländische Hauptstadt Wellington horten sich zig andere, sehenswerte Anlaufstellen. Zum Beispiel der Souvenirshop Weta Cave. Zuerst mag er klein und unscheinbar wirken, doch Tolkien-Anhänger aus der ganzen Welt zieht es durch seine Pforten. Das liegt zum Teil daran, dass der Laden eine Art Mini-Museum ist. Man kann dort nicht nur sämtliche Rüstungen, Kostüme und Waffen aus den Filmen bewundern, sondern auch einen lebensgroßen Gandalf und einen zwei Meter großen Uruk-Hai. Seit einiger Zeit werden zusätzlich Workshops und Behind-the-Scenes-Touren angeboten.

Weiter geht’s mit dem Wald von Mount Victoria, den man mit dem Auto von Wellington aus in fünf Minuten erreicht. Dort versteckt sich ein ganz besonderer Drehort, nämlich die riesige Baumwurzel, unter der sich Frodo und seine Freunde vor dem Nazgûl verbergen. Daneben befindet sich ein öffentlicher Weg, der quasi direkt in die Stadt führt. Weil die Stelle so öffentlich und zugänglich ist, kann man schnell daran vorbei laufen. Daher empfiehlt sich auch hier eine professionelle Tour, der Guide zeigt dabei genau die Plätze, die wir aus den Filmen kennen. Zum Beispiel den Waldboden, an dem die Hobbits die Pilze pflückten. Aber gehen wir zurück in die Stadt: Direkt in Wellington kann man dem Harcourt Park einen Besuch abstatten, in dem die erste Begegnung von Gandalf und Saruman stattfand: in den Gärten von Isengart! Bezaubernd schön, aber auch überraschend klein. Natürlich wurde für den Film mit Tricks und Miniaturen gearbeitet, die Brücke nach Isengart beispielsweise existiert gar nicht. Ein Blick lohnt sich trotzdem!

Wenn man an der Küste auf Foxton zufährt, kommt man an zahlreichen Drehorten vorbei, die das Herz höher schlagen lassen. Etwa dem Queen Elizabeth Park bei Paraparaumu, in dem die Schlachtenszenen auf den Feldern von Minas Tirith gedreht wurden. Fährt man weiter Richtung Otaki, kommt man zur Otaki Gorge Road, auf der Gandalf die Hobbits aus dem Auenland führte. Weiter im Norden erreicht man den Waitarere Forest, der sowohl als Kulisse für Osgiliath als auch für den Trollhöhlenwald diente. Auf der Rückfahrt nach Wellington sollte man noch im Kaitoke Regionalpark vorbeischauen, der nördlich der Hauptstadt liegt. Dort befindet sich die wunderbare Kulisse von Bruchtal, wo Gandalf, Bilbo und die Zwerge Zuflucht fanden. Theoretisch lässt sich die Strecke an einem Tag abfahren. Aber ob man die einzelnen Orte lieber so schnell abklappert, als wären Orks hinter einem her, oder das Ganze in gemütlicher Hobbit-Manier angeht, bleibt jedem selbst überlassen.

Quer durch Neuseeland

Auch abseits der Alexander-Farm und Wellington gibt es jede Menge Mittelerde in Neuseeland zu entdecken. Auf der Südinsel liegt beispielsweise die Stadt Nelson, in welcher der eine Ring entworfen wurde. Die Rede ist hier vom Juweliergeschäft The Ringmaker, das inzwischen von Halfdan Hansen geführt wird. Dessen Vater Jens Hansen schmiedete für Peter Jackson einst verschiedene Exemplare des einen Rings. Das Schmuckstück, das Frodo im Film um den Hals trägt, hat hierbei die Größe eines gewöhnlichen Eherings. Für diverse Nahaufnahmen wurde jedoch ein zweiter Ring mit zwanzig Zentimeter Durchmesser angefertigt, damit er in verschiedenen Szenen besser zur Geltung kommt. Viele Fans suchen den Juwelier demnach nicht nur auf, um Schmuck zu kaufen, sondern auch, um ein Foto von der Kopie des “echten Rings” zu schießen.

Im Süden der Südinsel Neuseelands befindet sich die Stadt Queenstown, in deren Umgebung man viele Filmkulissen findet. Unter anderem wurden dort die Außenszenen des Anduin Graslandes und des Düsterwaldes gedreht. An manchen Stellen sind die Filmszenen eine Mischung aus Wellington, Queenstown und dem Studio. Ein Beispiel dazu: Die bereits erwähnte Szene, kurz bevor Frodo und die anderen Hobbits unter einer Baumwurzel Zuflucht vor dem Nazgûl suchen, wurde lokal aufgesplittet. Ist die Kamera auf die Darsteller gerichtet, befinden wir uns im Wald bei Wellington. Folgen wir jedoch Frodos Blick auf die Straße, bekommt man an dieser Stelle Queenstown zu sehen. Um die Gegenden am Fluss aus Der Hobbit: Smaugs Einöde näher in Augenschein nehmen zu können, geht es weiter Richtung Norden. Genauer zum Pelorus River im District Marlborough, wo die berühmte Fassszene (in Teilen) gedreht wurde. Leere Fässer werden dort nicht angeboten, dafür aber eine Kajak-Fahrt, die auch Halt an dem uns bekannten Wasserfall macht. Der intensiv blaue Lake Pukaki diente als Kulisse für die Seestadt, am Lake Tekapo hingegen wurde die Szene gedreht, in der die Zwerge vor den Wargen flüchten. Der Mount Ngauruhoe im Tongariro-Nationalpark auf der Nordinsel wiederum durfte als Schicksalsberg herhalten.

Wenn der Eindruck entsteht, dass man ganz Neuseeland abfahren kann, um sämtliche Mittelerde-Drehorte aus der Nähe zu bewundern, dann stimmt das! Peter Jackson kam, sah und traf eine Entscheidung. Neuseeland ist Mittelerde.

Neuseeland als einziges Urlaubsziel für Mittelerde-Fans?

Wir bleiben bei unserem Standpunkt: Für Fans von Bilbo und Co. ist der Urlaub in Neuseeland ein Muss! Nichtsdestotrotz gibt es auch andere Orte, in denen man Tolkien-Luft schnuppern kann. Zum Beispiel direkt in Thüringen! Dort gibt es ein Feriendorf namens Auenland, das ganz im Stil der Hobbits acht Erdhäuser zur Übernachtung anbietet. Mit seinem Zusatzprogramm von Abenteuerspielplätzen, Sommerrodelbahnen und diversen Projekttagen bietet sich diese Anlage besonders für Familien mit Kindern an. Etwas mehr Kultur findet man im Greisinger Museum in der Ostschweiz. Dieses beinhaltet Bernd Greisingers private Sammlung zum Thema “Mittelerde” und lehnt sich in seiner ganzen Bauweise an die uns vertrauten, fantastischen Orte an. Die Eingangstür und einzelnen Räume des Museums gleichen diesbezüglich einer Hobbit-Höhle. Wenn man also die zahlreichen Bilder, Figuren und anderen Kunststücke bewundert, sollte man dabei aufpassen, sich nicht den Kopf an der Decke zu stoßen …

Schlussendlich wollen wir noch das Hobbit Boutique Hotel in der südafrikanischen Stadt Bloemfontein erwähnen. Autor J.R.R. Tolkien selbst wurde in diesem Ort 1892 geboren und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre. Das Hotel würdigt sein Lebenswerk mit gemütlich eingerichteten Zimmern, die unter den Namen Frodo, Gandalf, Samweis und Co. laufen. Angeblich verweilte der junge Tolkien in späteren Jahren in seinen Ferien in dem südafrikanischen Dorf Hogsback, das inmitten der stillen Amathole-Berge liegt. Manche Fans halten die mystischen Urwälder für Tolkiens Inspiration zu seinen Büchern. Als offizielle Inspirationsquelle gilt jedoch dessen spätere Heimat um Bournemouth im Südwesten Englands.

Zum Ende noch ein kleiner Tipp: Solltet ihr auf eurer Reise auf den einen Ring stoßen, lasst ihn lieber liegen! Den Schicksalsberg können wir als Urlaubsziel definitiv nicht empfehlen!

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