CSS test

Archiv | 31 mar. 2016

10 Filmklassiker, die man gesehen haben muss

Was versteht man unter dem Begriff Filmklassiker? Laut Duden handelt es sich um ein “meisterhaftes, mustergültiges Kunstwerk”. Hmm, joah … unter der Beschreibung stellt sich vermutlich jeder etwas anderes vor. Versuchen wir’s anders: Wenn wir einen Film als Klassiker titulieren, sprechen wir über ein gelungenes Stück Filmgeschichte, das in irgendeinem Bereich neue Maßstäbe gesetzt hat. Sei es in Sachen Charakterdarstellung, Geschichte, Produktionsaufwand, Einspielergebnis oder sonst etwas. Häufig fällt in diesem Zusammenhang auch das Wort „Kult“, auch wenn ein sogenannter Klassiker nicht zwangsläufig jedem gefällt oder zur Veröffentlichung Massen ins Kino locken konnte. Auf jeden Fall genießt ein solches Werk auch nach vielen Jahren noch einen großen Bekanntheitsgrad, was uns zum nächsten Definitionsmerkmal bringt: dem Alter. Pauschal geht man bei einem Klassiker davon aus, dass er mindestens dreißig Jahre auf dem Buckel hat. Ergo wären das aktuell sämtliche Filme, die vor dem Jahr 1986 das Licht der Welt erblickten. Und damit wären wir endlich beim Kern des Themas: Welche Oldies sollte man unbedingt gesehen haben?

Bevor wir zur Liste kommen, eine Info: Mehrteiler wie Star Wars schließen wir der Einfachheit halber aus. Auch Filmklassiker mit Fokusthemen fallen weg. Wir gehen auch nicht der Frage nach, was die besten Filme aller Zeiten sind. Vielmehr geht es um solche Klassiker, die von vielen Filmemachern quasi als Allgemeinwissen vorausgesetzt werden. Ihr wisst schon, was wir meinen …

 

1) Vom Winde verweht (1939)

Kaum ein anderer Film hat so dermaßen mit Personal, Ausstattung und fragwürdigem Geschmack geprotzt wie Vom Winde verweht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Insgesamt wurde das Werk mit zehn Oscars ausgezeichnet (wir zählen die zwei Ehren-Oscars einfach mal dazu, weil sich das beeindruckender liest). Und wo wir dabei sind: Hattie McDaniel war die erste schwarze Schauspielerin, die mit einem Academy Award ausgezeichnet wurde! Der Film wurde aber nicht nur mit Preisen überhäuft sondern war auch ein unglaublicher kommerzieller Erfolg. Tatsächlich galt Vom Winde verweht lange Zeit als der Hollywood-Film schlechthin! Und mal ehrlich, wer kennt nicht das Kinoplakat, in dem Clark Gable als Rhett Butler seine Scarlett in den Armen hält? Dabei war es gar nicht so einfach, die perfekte Scarlett zu finden! Das Casting zog sich fast ein Jahr lang hin und kostete um die 100 000 Dollar. Als “die Richtige” erkannte Produzent David O. Selznick schließlich die unbekannte Vivien Leigh ganz zufällig auf einer Party. Hätte Vom Winde verweht-Autorin Margaret Mitchell ein Buch über die Dreharbeiten geschrieben, wäre es wohl auch über tausend Seiten lang geworden.

Die Story: Scarlett O´Haras festliches Leben findet mit dem amerikanischen Bürgerkrieg ein jähes Ende. Dieser beendet zwar die Sklaventreiberei, nicht jedoch die Probleme unserer Protagonisten. Zum Beispiel, dass Scarlett immer nur Augen für Ashley hat und den stattlichen Rhett Butler komplett übersieht … (wie kann sie nur?)

2) Citizen Kane (1941)

Komplizierte Dreharbeiten gab es auch bei Citizen Kane. Regisseur und Hauptdarsteller Orson Welles galt damals als “Hollywoods Wunderkind” und erhielt zahlreiche Privilegien, die er (aus) zu nutzen wusste. Als er das Studiogelände als “die größte elektrische Eisenbahn, die ein Junge je hatte” umschrieb, war das hierarchische Hollywood bereits verstimmt. Schlimmer jedoch: Die Hauptfigur wurde als Persiflage an Pressezar William Randolph Hearst interpretiert, der von da an alles daran setzte, die Aufführung zu verhindern. Mit gewissem Erfolg, der Kinofilm floppte. Das änderte aber nichts daran, dass Citizen Kane heute als Meisterwerk gilt. Manche Kritiker gehen sogar so weit und sprechen vom “besten Film aller Zeiten”, gerade die Ästhetik des Films wird als Meilenstein der Geschichte genannt. Einiges an der Umsetzung zeigt Orson Welles Erfahrungen aus dem Theater und dem Radio. Jeder Film, der “etwas sein will”, muss sich mit diesem Kunstwerk messen.

Die Story: Nach dem Tod von Zeitungsmagnat Charles Foster Kane soll ein Reporter den Verstorbenen porträtieren. Hierfür redet er mit ehemaligen Mitarbeitern, Bediensteten und der zweiten Ehefrau. Die Aussagen sind allerdings sehr widersprüchlich und Kanes letztes Wort “Rosebud” kann sich auch keiner erklären.

3) Casablanca (1942)

Man könnte sich bei diesem Film über einiges mokieren: Der stets blank geputzte (Studio)-Boden, die falschen Größenproportionen bei zig Kameraeinstellungen, die Kürzungen im Drehbuch, die der Story noch das letzte bisschen Rest an Logik nehmen … Aber am Ende spielt nichts davon eine Rolle, Casablanca ist der Klassiker unter den Klassikern. Kaum ein Film brachte so viele populäre Zitate hervor, die jeder sofort richtig zuordnen kann. Beispiele gefällig? “Spiel es noch einmal, Sam”, “Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft” oder auch “Schau mir in die Augen, Kleines”. (Auch wenn es sich im Deutschen teilweise um grobe Übersetzungsfehler handelt.) Humphrey Bogart und Ingrid Bergman sind eines der großartigsten Liebespaare aller Zeiten. Casablanca zeigt: Wenn die Besetzung stimmt, ist der Rest ziemlich egal. Hmm … scheinbar hat Hollywood daraus entsprechende Lehren gezogen.

Die Story: Widerstandskämpfer Victor Laszlo und seine Frau Ilsa versuchen in der Stadt Casablanca an Visa zu kommen, um ungehindert fliehen zu können. Zu dumm, dass sich die Dokumente ausgerechnet bei Ilsas Exliebhaber Rick befinden, dem sie vor einem Jahr in Paris das Herz gebrochen hat …

4) Frühstück bei Tiffany (1961)

Wer kennt nicht die Anfangssequenz, in der ein Taxi in New York vorfährt, während Henry Mancinis Moon River alles überstrahlt? Frühstück bei Tiffany ist wohl das Hollywoodmärchen, der Liebeskitsch, der wirklich unter die Haut geht. Dabei erzählte Truman Capotes Buchvorlage nur die Geschichte einer Freundschaft. Doch inzwischen ist etliches an diesem Klassiker zum Kult geworden. Nicht zuletzt der Look von Hauptdarstellerin Audrey Hepburn mit schwarzem Kleid, Perlenkette und großer Sonnenbrille. Irgendwie witzig, dass diese Paraderolle von Marylin Monroe abgelehnt wurde, da sie ihr zu unmoralisch war. Inzwischen gibt es kaum eine Filmfigur, deren Stil einen solchen Bekanntheitsgrad genießt.

Die Story: Das lebensfrohe Mädchen Holly Golightly lebt von einer verrückten Party zur nächsten. Arbeit – wozu? Sie bekommt von ihren “Schätzelchens” doch 50 Dollar für die Toilette. Von ihrem jungen Nachbarn Paul kann sie kein Geld erwarten, dafür aber tiefe Gefühle.

5) 2001: Odyssee im Weltraum (1968)

Während der Dreharbeiten ließ sich Regisseur Stanley Kubrick gegen den materiellen Schaden versichern, der durch die Entdeckung von Marsbewohnern vor der Filmaufführung entstehen könnte. Ein guter PR-Gag und ein Sinnbild der damaligen Zeit: Das Publikum lechzte nach Science-Fiction, nach Visionen von der Zukunft. Und die Story muss ja nicht immer “Aliens bedrohen die Menschheit” sein, überhaupt erinnert 2001: Odyssee im Weltraum mehr an eine fulminante Oper. Trotz seiner Überlänge und seiner zahlreichen verwirrenden Szenen schlug der Film an den Kinokassen ein wie eine Bombe und gehört heute noch zu den besten Science-Fiction-Filmen aller Zeiten. Was nicht zuletzt an den noch heute großartigen visuellen Effekten und dem grandiosen Computer HAL 9000 liegt.

Die Story: Von Affen, die einen schwarzen Monolithen entdecken, bis zu drei Astronauten, die von den Maschinen vollständig abhängig sind. Klar, dass der Hauptcomputer auf einmal Amok läuft …

6) Spiel mir das Lied vom Tod (1968)

Maßlosigkeit wird bei diesem Film groß geschrieben. Alles scheint irgendwie zu groß, zu lang und zu gewichtig. Dennoch gilt der Film als gelungenstes Crossover der Filmgeschichte. Hier trifft amerikanischer Western auf die italienische Oper, der klagende Soundtrack von Ennio Morricone war nicht unwesentlich für die dichte Atmosphäre verantwortlich. Dabei lief der Start mehr als holprig, Spiel mir das Lied vom Tod floppte an den Kinokassen. Aber wie das manchmal so ist, wurde der Film nach und nach zum Kult und entwickelte sich langfristig zu einem der finanziell erfolgreichsten Western aller Zeiten! Allein das Kölner Film-Casino spielte den Film über vier Jahre Woche für Woche. Und dabei wollte Regisseur Sergio Leone eigentlich gar keinen Western mehr drehen. Nun ist der langatmige, zum Teil skandalöse Film etwas geworden, das im kollektiven Gedächtnis der Kinogänger seinen festen Platz gefunden hat.

Die Story: Ein geheimnisvoller Fremder spielt auf seiner Mundharmonika. Zwischendurch ist er auch auf der Suche nach Killer Frank, der für den Auftrag eines Eisenbahnunternehmers eine ganze Familie ermordet. Harte, rachsüchtige Männer – wie sich das für einen ikonischen Western gehört.

7) Der Pate (1972)

Wenn es ums Thema Mafia geht, denkt jeder sofort an die epische Verfilmung Der Pate. Kaum eine Filmreihe genießt einen solchen Bekanntheitsgrad wie die Geschichte über den Aufstieg und Fall des Corleone-Clans. Dabei wurde von Paramount zu Beginn der Dreharbeiten alles abgelehnt: Marlon Brando wollte man nicht, Regisseur Francis Coppola war der Falsche, das Drehbuch gefiel niemandem und das generelle Thema Mafia war eh ein rotes Tuch für die Filmindustrie. Doch es war zu wenig Geld vorhanden, um die angeblich richtigen Leute zu engagieren. Und so landete das Werk in Händen, die aus dem Material ein Kunstwerk seinesgleichen gestalteten. Unvergesslich Marlon Brandos erster Auftritt: Das unbeteiligte Gesicht über der Frackbrust, die Katze in seinem Arm, seine unerwartet helle, kratzige Stimme … Der Filmwelt wurde eine Figur geschenkt, die man einfach nicht kopieren kann. Auch wenn es immer wieder versucht wird.

Die Story: Mafiaboss Don Corleone richtet nicht nur die Hochzeit seiner Tochter aus, er kommt auch sämtlichen Wünschen seiner Familienmitglieder nach. Ob er dafür nun einen toten Pferdekopf unter einem Bett platzieren lässt oder andere „Angebote macht, die man nicht ausschlagen kann“. Hauptsache es wirkt.

8) Der weiße Hai (1975)

Der Thriller um den gruseligen Hai gilt als Startpunkt der Blockbuster-Ära – obwohl man den Film aus heutiger Sicht leicht mit einem B-Movie verwechseln könnte, zumindest was die triviale Story angeht. Dennoch sackte der Film etliche Preise ein und wurde für zwei Jahre zum finanziell erfolgreichsten Film aller Zeiten. Der stilprägende Soundtrack jagt einem noch heute Gänsehaut über den Rücken und wird jedes Mal gespielt, wenn das namengebende Ungetüm auf der Jagd ist. Wo wir dabei sind: Der weiße Hai ist immer dann am besten, wenn man den Jäger nicht auf dem Bildschirm sieht. Natürlich blieb der Erfolg nicht unbemerkt und mit einem Mal wurde eine wahre Lawine von Tier-Horror-Filmen ausgelöst. Ein trauriger Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der weiße Hai inzwischen vom Aussterben bedroht ist. Ob Der Weiße Hai daran Schuld hat, wird bis heute hitzig diskutiert. Aber zur Angst vor Haien hat er definitiv beigetragen.

Die Story: Die Sommerbadesaison im beschaulichen Amity wird durch die tödlichen Angriffe eines menschenfressenden Hais gestört. Nachdem sämtliche Touristen voller Panik das Weite suchen, erkennt auch der Bürgermeister, dass ein Haifänger ganz nützlich wäre.

9) Die Rocky Horror Picture Show (1975)

Wenn ein Filmklassiker als Kult bezeichnet werden kann, dann wohl Die Rocky Horror Picture Show. Wie so viele Klassiker vor ihm legte auch dieses Werk einen schlechten Start hin. Doch die Fangemeinde blieb so hartnäckig, dass der Film mit einem leicht neuen Schnitt sechs Monate später ein zweites Mal ins Kino durfte. Was Mundpropaganda so alles bewirken kann … Inzwischen geht es kaum noch darum, Tim Curry in seinen Strapsen beim Singen zuzuhören. Nein, es wird zum Teil aktives Mitmachen erwartet! Jede Szene erfordert ein bestimmtes Verhalten der Zuschauer, seien es nun einfache Zwischenrufe oder das Werfen von bestimmten Gegenständen. Der Soundtrack ist legendär. Und es gibt wohl keinen Film, der von diversen Programmkinos – allen voran die Museum Lichtspiele in München – durch die regelmäßige Ausstrahlung immer aktuell gehalten wird.

Die Story: Das frisch verlobte Paar Brad und Janet landet nach einer Reifenpanne in einem bizarren Schloss. Dort treffen sie auf Hausherr Dr. Frank N. Furter - Wissenschaftler, Transvestit, Mörder und Alien in einer Person. Eine schräge und bunte Nacht nimmt ihren Lauf.

10) E.T. – Der Außerirdische (1982)

Unser knuffiges Alien im Fahrradkorb gehört natürlich auch dazu. Dabei war Steven Spielbergs Meisterwerk im Prinzip der erste Film, der das große Geld nicht an der Kinokasse einspielte, sondern durch das dazugehörige Merchandise. In den Kinderzimmern war Micky Maus auf einmal out, stattdessen musste die kartoffelartige Kreatur mit den großen Augen her. Auch heute noch gibt es nahezu niemanden, der nicht automatisch “E.T. nach Hause telefonieren” vor sich hin murmelt, wenn jemand den Zeigefinger krümmt. Um die Illusion eines echten Aliens aufrecht zu erhalten, verbot Steven Spielberg den drei kleinwüchsigen Schauspielern im E.T.-Kostüm, über ihr Mitwirken zu sprechen. Außerdem wurde die Puppe auch hinter den Kulissen wie ein reales Wesen behandelt, indem sie zum Beispiel von Spielberg selbst gebadet wurde. Die Filmszenen wurden chronologisch erzählt, so dass der Abschied der Kinder am Ende einem tatsächlichen Abschied von E.T. entsprach. Sentimentale Gefühle overload.

Die Story: Ein kleiner Junge findet ein außerirdisches Wesen und rettet es vor dem FBI, indem er die Kreatur in seinem Kinderzimmer versteckt. Trotz ihrer wachsenden Freundschaft möchte das Alien E.T. wieder nach Hause, zumal sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert.

WhatsApp Iniciar chat